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Flaschenabfüllung Das Hauptaugenmerk bei der Bierabfüllung sollte der Abfüllung in Flaschen gehören. Ein Großteil des in Deutschland produzierten Bieres wird in Flaschen abgefüllt. Kommen die Flaschen in der Brauerei an, müssen sie, bevor sie wieder mit Bier befüllt werden, gereinigt werden. Dazu gibt es große, komplexe Maschinen. Hier wird die Flasche mit Wasser ausgespült, mit heißer Lauge (mind. 80°C) gespült, anschließend in immer kälter werdenden Wasserbädern abgekühlt. So aus der Waschmaschine herausgekommen, sollten die Flaschen optisch, wie auch mikroskopisch, sauber sein. In dieser Maschine hat das Etikett, welches zuvor auf der Flasche war, ausgedient. Deshalb ist es auch egal, ob man in einen Kasten der Brauerei X auch eine Flasche der Brauerei X hineinstellt, oder eine der Brauerei Y, sofern sie die gleiche Flaschenform haben. Sollten die Flaschen nicht sauber sein, was durch einen Fotosensor überprüft wird, werden sie sofort aussortiert. Die sauberen Flaschen werden nun über Bänder zur Füllmaschine gefördert. Dort werden sie auf einen Stempel platziert, welcher die Flasche zum Füllkopf hebt. Hier wird der Druck in der Flasche mit Kohlendioxid auf das Niveau des Bieres angehoben, um ein Schäumen des einzufüllenden Bieres zu verhindern. Ist das geschehen (wobei fehlerhafte Flaschen zerspringen), wird der Füllkopf geöffnet, und das Bier kann am Rand der Flasche in diese hineinlaufen. Über den in der Flasche herrschenden Druck erkennt die Maschine, wann die Flasche voll ist. Jetzt schließt der Füllkopf. Da man immer erpicht darauf ist, möglichst wenig Sauerstoff in das Bier kommen zu lassen, spritzt man vor dem Verlassen des Füllapparates noch einen kleinen Spritzer in die Flasche. Dadurch wird ein leichtes Überschäumen des Bieres in der Flasche erreicht. Hierdurch wird ein Sauerstoffeintrag nahezu ausgeschlossen. Jetzt kommt die Flasche zum Verschließer. Dort wird pneumatisch der Kronkorken auf die Flasche gepreßt. Der Füllvorgang ist beendet. Nun müssen nur noch Etiketten und das Mindesthaltbarkeitsdatum am Etikett angebracht werden.
Dosen haben sicher in mancherlei Hinsicht einen Vorteil in der Handhabung der Getränke. Das muß aber mit einem erhöhten Müllaufkommen bezahlt werden. Apropos bezahlen: Eine Dose ist deutlich teurer als die Mehrwegflasche gleichen Volumens! Man spricht heute von über 20 Pf je Dose! Diese Kosten werden an den Endverbraucher weiter gegeben. Die heute verwendeten Dosen sind zweiteilig (Dose und Deckel) und bestehen zumeist aus Stahlblech, seltener aus Aluminium. Gerade diese Metalle sind jedoch getränkeatypisch. Das heißt, daß sie Einfluß auf den Geschmack des Getränkes nehmen können. Auch auf das Bier. Bis zum Verschließen der Dose sind diese, da aus sehr dünnem Blech gefertigt, sehr anfällig gegenüber äußeren mechanischen Einflüssen. Vor dem Befüllen werden die Dosen noch einmal ausgespritzt, um möglichen Schmutz zu entfernen. Nun werden sie über ein Fließband zum Dosenfüller transportiert. Hier senkt sich der Füller, anders als bei der Flaschenabfüllung, zum oberen Rand der Dose. Danach wird die Dose gedämpft (um eventuelle Mikroorganismen abzutöten) sowie mit Kohlendioxid gefüllt (vorgespannt). Der Füllkopf verfügt über mehrere Öffnungen, so daß das Bier gleichmäßig und sehr schnell am Rand der Dose in diese hinein laufen kann. Ist die Dose voll, schließen sich alle Ventile und die Dose wird zum Verschließen weitergeführt. Hier wird der Deckel mittels Andruck- und Verschließrollen auf der Dose fixiert. Im Anschluß daran wird die Dose (mit Inhalt) pasteurisiert.
Soll ein Fass (KEG) in der Brauerei befüllt werden, muß dieses einige Arbeitsschritte über sich ergehen lassen. Nachdem es äußerlich gesäubert wurde, wird es kopfüber auf ein Rollband gestellt. Über dieses Band gelangt es zum KEG- Reiniger. Das ist eine mechanische Apparatur, welche das Faß auf einen Reinigungskopf drückt. Während des Reinigungsvorganges passiert Folgendes:
Ist das geschehen, wird das Faß auf den Füllkopf transportiert. Auch hier erfolgt die Fixierung mechanisch (pneumatisch). Hier schließen sich diese Arbeitsschritte an:
Trotz der intensiven Reinigung sind Verunreinigungen in einem Faß nie gänzlich auszuschließen. Durch den leicht erhöhten pH- Wert von entalkoholisiertem Bier verliert dieses seine Selbstschutzfunktion und bietet somit einigen Mikroorganismen gute Lebensbedingungen. Aus diesem Grund werden alkoholfreie Biere nicht in Fässer, sondern nur in Flaschen und Dosen abgefüllt. |
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